Freitag, 25. November 2016

Der Distelfink - Donna Tartt

Auf der Suche nach einem neuen Buch zum Lesen bin ich einfach mal die Liste der letzten Gewinner des Pulitzerpreises (Kategorie Belletristik) durchgegangen und habe geschaut, welche Bücher ich in der Bibliothek dazu online ausleihen kann. So bin ich überhaupt erst auf „Der Distelfink“ von Donna Tartt gestoßen. Auf Deutsch ist das Buch im Jahr 2014 erschienen, im gleichen Jahr konnte Donna Tartt auch den Pulitzerpreis für ihr Buch (Originaltitel: The Goldfinch) gewinnen.

Im Buch erlebt der Leser ein Teil des Lebens des jungen Theodore Deckers, der bei einem Anschlag im Museum verliert. Er selbst überlebt und nimmt beim Verlassen des verwüsteten Museums das kleine Gemälde Der Distelfink des niederländischen Malers und Rembrandt-Schülers Carel Fabritius mit. Statt dieses teure Meisterwerk aber wieder zurückzugeben, behält er es als Andenken und gleichzeitigen Trost für den Verlust seiner geliebten Mutter. Für Theodore beginnt nun eine wilde Zeit aus Fremde, Drogen aber auch neuen Freunden. Immer mit ihm dabei, das Bildnis des Distelfinks, das ihm sowohl Halt aber gleichzeitig auch ständige Unsicherheit in seinem Leben beschert.

Mit knapp über 1000 Seiten in der gebundenen Ausgabe ist das Buch alles andere als ein Leichtgewicht. Dennoch muss ich sagen, dass es nach langer Zeit mal wieder ein Buch war, das ich richtig verschlungen habe. Auch wenn teilweise gar nicht so viel passiert, begleitet man dennoch gerne das Leben des leidgeprüften Theos, für den auf ein Unglück fast schon das nächste folgt, er selbst diese aber fast schon mit einer stoischen Gelassenheit und Passivität hinnimmt, dass man nur immer wieder erstaunt mit dem Kopf schütteln muss. Inhaltlich schneidet der Roman unzählige Themen an, sei es Verlust, Liebe, Geborgenheit, Fremde, Kunstgeschichte, Kriminalität, Drogen und noch viel mehr. Dennoch ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild, sodass das Buch nur an wenigen Stellen wirklich störende Längen aufweist.

Meiner Meinung nach definitiv ein Tipp, für alle die Der Distelfink bisher noch nicht gelesen haben.

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