Sonntag, 1. Februar 2015

Revival von Stephen King

Nach langer Zeit habe ich endlich mal wieder ein Stephen King Buch gelesen, wobei man besser sagen müsste, gehört. Zufällig bin ich nämlich über das Hörbuch Revival gestolpert und habe natürlich gleich zugegriffen. Das es auf Englisch war hat mich dabei nicht gestört, da ich ohnehin gerade meine Englischfähigkeiten verbessern möchte. Erst vor kurzem habe ich aber erfahren, dass es Revival noch gar nicht auf Deutsch zu lesen/hören gibt, das ist dann eben der Vorteil wenn man die Medien in Originalsprache konsumiert. Doch um was geht es in Revival:


Primär geht es um die beiden Hauptcharaktere Jamie und Charles Jacobs, wobei die Geschichte aus der Sicht von Jamie erzählt wird. Alles beginnt, als der kleine sechsjährige Jamie den ich glaub 21 Jahre (?) alten jungen Methodistenprediger Charles Jacobs vor dem Haus seiner Eltern trifft. Die beiden verstehen sich sofort und sehen sich wenig später regelmäßig im Kirchenjugendtreff, den Charles mit seiner Frau leitet. Dort erfährt auch Jamie von Charles Obsession für den elektrischen Strom. Es kommt wie es kommen muss, das scheinbare Idyll wird durch einen tragischen Unfall überschatte, bei dem Charles Frau und Kind sterben. Dieser fühlt sich von Gott betrogen und bringt dies auch in einer seiner Predigen recht drastisch zum Ausdruck, woraufhin er sein Amt aufgeben muss und sich die Wege von Jamie und Charles erst einmal trennen. Charles tingelt daraufhin auf Jahrmärkten herum, auf denen er elektrische Experimente durchführt, deren Langzeitfolgen schon einmal in den Tod der Versuchsperson führen können. Jamie selbst muss auch einige Schicksalsschläge im Lauf seines Lebens hinnehmen, bis er schließlich als drogenabhängiger Musiker im mittleren Alter wieder auf Jacobs trifft. Doch dies soll nicht sein letztes Wiedersehen mit seinem alten Freund sein, schließlich braucht dieser ihn noch für ein finales Experiment …

Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich die Geschichte auf Englisch gehört habe, aber ich bin von Revival doch schon sehr enttäuscht. Dreiviertel der Geschichte kann man unter der Rubrik „Vorgeschichte“ verbuchen, die teilweise zwar interessant ist, aber nicht wirklich fesselt. Die Werke von King brauchen ja meist ein wenig bis sie ins Rollen kommen, aber bei Revival dauert das einfach viel zu lange. Das Ende ist dann ganz gut, aber vorhersehbar und deswegen dann doch auch enttäuschend. Das ganze Buch gehört komprimiert, dann hätte man am Ende eine richtig gute Kurzgeschichte, so wirkt das ganze aber einfach nur überfüllt.

Wer einen langen Atem und momentan kein besseres Buch zu lesen hat, der kann zu Revival schon greifen. An die Genialität seiner vorherigen Werke reicht dieses Buch aber bei weitem nicht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen