Montag, 12. Januar 2015

Walden - Ein Leben mit der Natur

Auf das Buch „Walden – Ein Leben mit der Natur“ von Henry David Thoreau (Deutsch von Erika Ziha/Ergänzt und überarbeitet von Sophie Zeitz) bin ich über mein letztes Buch „Unterwegs – Eine kleine Philosophie des Gehens“ von Frederic Gros gestoßen. Bisher habe ich Thoreau noch gar nicht gekannt und um diese Wissenslücke zu schließen, habe ich mir wohl eines der bekannteren Werke von Thoreau „zufällig“ herausgesucht. Bekannt deshalb, weil es laut der Deutschen Wikipedia zum „Klassiker aller Alternativen“ wurde. Warum das so ist und wie mir das Buch gefallen hat, das erfahrt ihr nachfolgend:


Warum das Buch der „Klassiker aller Alternativen“ wurde, das kann man sich schon am Inhalt denken. Es ist eine wahre Geschichte über ein Aussteigerleben, ein Leben, das Thoreau selbst geführt hat. Meine Übersetzung schreibt auf der Rückseite deshalb auch „Zurück zur Natur – ein amerikanisches Experiment“. Konkret hat sich Thoreau dafür für mehr als zwei Jahre ein neues Leben in einer Blockhütte in den Wäldern von Concord (Massachusetts) am See Walden Pond eingerichtet. Dabei hat er die Hütte komplett selbst gebaut und auch sein Leben weitgehend selbst organisiert. Thoreau schreibt in Kapitel 2 (Wo ich lebte und wofür):

„Ich bin in den Wald gezogen, weil mir daran lag, bewußt zu leben, es mir mit den wesentlichen Tatsachen des Daseins zu tun zu haben. Ich wollte sehen, ob ich nicht lernen könnte, was es zu lernen gibt, um nicht, wenn es ans Sterben ging, die Entdeckung machen zu müssen, nicht gelebt zu haben. Ich wollte kein Leben führen, das eigentlich kein Leben ist, dazu war es mir zu kostbar. Ich wollte intensiv leben, dem Leben alles Mark aussaugen, so hart und spartanisch leben, daß alles die Flucht ergreifen würde, was nicht Leben war; wollte mit großen Schwung knapp am Boden mähen, um das Leben in die Ecke zu treiben und es auf die einfachste Formel zurückzubringen.“


So etwas liest sich immer ganz gut und immer wieder findet man solche philosophischen Passagen im Buch wieder. Walden ist aber weniger ein Roman, als viel mehr eine Ausformung der Tagebucheinträge von Thoreau. Demnach fand ich, gab es auch einige sehr zähe Stellen, die mir zumindestens nicht so Spaß gemacht haben. Es kam immer wieder mal vor, dass ich das Buch am liebsten weg legen wollte, da mich seine Schilderungen einfach ermüdet hatten. Teilweise hing ich aber dann auch richtig an seinen Worte, z.B. dann, wenn er über seine Beobachtungen eines Ameisenkampfes schrieb. Eigentlich eine recht triviale Angelegenheit, doch Thoreau macht daraus eine epische Schlacht. Leider springt Thoreau immer wieder in schnellen Sprüngen von Thema zu Thema, sodass die Tiefe oft

Doch eins hat das Buch auf jeden Fall geschafft, es hat mir die Natur wieder etwas näher gebracht. Hat meine Sinne geschärft, die eigene Umgebung wieder in aller Tiefe und Schönheit wahrzunehmen. Also wenn man mal von den Längen im Buch absieht, die man rein theoretisch auch Überblättern/Überfliegen kann, kann ich das Buch nur wärmsten empfehlen um mal wieder einen neuen Blick auf die Dinge zu erhalten.

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