Samstag, 13. September 2014

Ganz oben Ganz unten von Christian Wulff

Ganze 598 Tage war Christian Wulff ganz oben, ehe er am 17. Februar 2012 von seinem Amt als Bundespräsident zurücktreten musste. Er hatte lange dem Druck der Öffentlichkeit stand gehalten, als dann aber die Aufhebung seiner Immunität beantragt und gegen ihn ermittelt wurde, musste er sich diesem Druck beugen. Wulff wäre gerne Präsident der Deutschen geblieben, dies betont er immer wieder in seinem Buch „Ganz oben Ganz unten“ mit dem er einige Dinge noch einmal gerade rücken, aber auch mit der Presse, Politik und Justiz abrechnen möchte.


Ich muss sagen, dass dies wohl mein erstes „politisches“ Buch war. Teilweise war es auch ganz schön zäh zu lesen, dann beispielsweise wenn Wulff noch einmal rückblickend erzählt, was er denn alles tolles gemacht hat. Richtig interessant wird es erst im letzten Drittel, in dem es um die Zuspitzung der Affäre ging, die ihn zu Fall brachte. Ein bisschen gibt es auch Einblick in das Selbstverständnisse dieses Mannes, der wohl auch über sich selbst gestolpert ist. Dennoch gibt er auch einen erschreckenden Einblick, wie Medien ihre Macht missbrauchen. Zwar gibt auch Wulff hier und da Fehler zu, eine wirkliche Selbstreflexion seiner Taten, insbesondere auch des Drohanrufs, konnte ich aber leider nicht entdecken.

Wer das Buch bisher nicht gelesen hat, muss das meiner Meinung nach auch nicht nachholen. Es gibt zwar den ein oder anderen interessanten Einblick, wirklich viel neues erfährt man aber auch nicht. Stattdessen gibt es viel Füllmaterial, das zumindestens mich null interessiert hat.

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